Liebe Leserinnen, liebe Leser!

4,2 Milliarden Verlust für die Hotellerie, 3,8 Milliarden Euro für die Gastro – nomie, über eine halbe Million Arbeitslose und über eine Million Menschen in Kurzarbeit. Zahlen, die jenseits jeglicher Vorstellungskraft sind. Die österreichische Wirtschaft steckt in einer veritablen Krise, der die Bundesregierung mit etlichen Fördermaßnahmen entgegensteuert. „Koste es, was es wolle“ lautete die Aussage zum 38-Milliarden-Hilfspaket, doch Fachleute bezweifeln, ob das reichen wird. Zudem ist vieles von dem, was vollmundig auf den Presse – konferenzen versprochen wurde, bei den Betroffenen noch nicht angekommen.

Es knarrt also heftig im wirtschaftlichen Gebälk, und mittendrin sind Tourismus und Gastronomie. Das Schreckgespenst von Betriebsschließungen in großem Ausmaß geht um, Fachleute sprechen von gut einem Drittel der Gastronomen, die es nicht schaffen könnten. Viele sperrten am 15. Mai erst gar nicht auf, die meisten doch und einige auch gleich wieder zu. Ständig werden neue Hilfspakete geschnürt, eines davon ist das Wirtshauspaket mit einem Umfang von 500 Millionen Euro, das den Gastronomen den Neustart erleichtern soll. Deren Start war holprig, ihre oft schwache Liquidität evident und von WKO Gastronomiesprecher Mario Pulker so definiert: „Die Eigen – kapitaldecke der österreichischen Wirte ist auch deshalb so gering, weil du nirgendwo so gut und günstig essen kannst, wie in Österreich.“

Durchwachsen ist auch die Stimmung bei den Hoteliers, denn sie stehen vor der Herkulesaufgabe, trotz aller Sicherheitsbestimmungen, Urlaubsfeeling zu vermitteln. Kein leichtes Unterfangen, das viel Motivation und ein gutes Maß an Selbstverantwortung braucht. Der Tourismus steckt also in der tiefsten Krise seiner Geschichte, umso erfreulicher, dass die hart getroffene Branche eine kräftige Finanzspritze erhielt: 40 Millionen Euro hat die Bundesregierung locker gemacht, um diesen wichtigen Wirtschaftszweig mit jährlich 15 Prozent Anteil am BIP zu stärken. Seit 29. Mai 2020 sind die Beherbergungs – betriebe wieder offen, und ab 15. Juni 2020 soll es offene Grenzen zu unseren Nachbarländern geben. Dieser Neustart des Tourismus wird mit zwei Maßnahmen unterstützt: Der Kampagne „Urlaub in Österreich“ mit dem Sonderbudget für die Österreich Werbung, weiters steht die Initiative „Sicherstes Urlaubsland der Welt“ für regelmäßige und flächendeckende Corona- Testungen der Mitarbeiter von Tourismusbetrieben, die Kosten übernimmt der Bund. Die Kampagne „Auf Dich wartet ein guter Sommer. Entdecke Dein eigenes Land“ startet Anfang Juni. „Mit der Initiative ‚Urlaub in Österreich’ wollen wir der Branche eine Zukunfts perspektive geben. Wir werden heuer mit Sicherheit die schönste, aber auch sicherste Urlaubsdestination der Welt sein“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz.

Allen in der Branche bleibt nun zu hoffen, dass dieses erste Halbjahr 2020, das wohl als noch nie dagewesener Lockdown in die Geschichte eingehen wird, von einem fulminanten, zweiten abgelöst wird.

Wir wünschen allen Gastronomen und Hoteliers ein Wiedererstarken wie weiland Phönix aus der Asche. Nicht umsonst sind wir Österreicher Tourismus – weltmeister und dürfen uns der besten Gastfreundschaft weltweit rühmen.

Das ist doch ein guter Anfang!

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