Neustart 2021 2022

Es ist – zugegebenermaßen – nicht immer ganz leicht, Zuversicht zu bewahren. Seit bald zwei Jahren quält uns die Pandemie jetzt und Österreich taumelt von einem Lockdown in den anderen. Das Ärgerliche: Konnte man die Fehler des vergangenen Jahres noch unter „neue Situation“ bzw. „try-and error“ subsumieren, hätte man im heurigen Herbst durchaus die Möglichkeit gehabt, auf bestehende Erfahrungen aufzubauen und vor allem Expertenmeinungen zu hören. Unausweichlich war die explodierende Zahl an Neuinfektionen, war der jüngste Lockdown (zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses war leider noch nicht abzusehen, wann dieser endet) jedenfalls nicht. Den Schaden haben nun vor allem Gastronomie und Hotellerie. Nach einen Totalausfall der gesamten Wintersaison im vergangenen Jahr wäre ein ähnliches Szenario heuer eine Bankrotterklärung und wohl das Ende für tausende Betriebe und zigtausende Arbeitsplätze. Dass jedenfalls in zwei Jahren hintereinander jeweils Anfang Dezember kein Mensch weiß, ob und wann Gastronomie und Hotellerie in diesem Jahr noch aufsperren dürfen, ist in einem Land, das sich selbst gerne stolz als „Tourismusweltmeister“ bezeichnet, ein Skandal erster Güte!

Aber – wie eingangs erwähnt – man soll die Zuversicht ja nicht aufgeben. Jedenfalls dürfte sich türkis- grün mit dem fortgesetzten Lockdown für Ungeimpfte und mit der ab Februar angedachten Impfpflicht (so sie denn tatsächlich kommt) endlich zu einer härteren Gangart entschlossen haben, die hoffentlich Früchte trägt. Speziell die Stadthotellerie liegt praktisch seit März letzten Jahres komplett am Boden und braucht endlich eine Perspektive. Das Vertrauen vor allem im Ausland wieder herzustellen, sich als sicheres Reiseland zu präsentieren, wird jedenfalls nicht von heute auf morgen funktionieren. Dazu wird die Regierung viel Geld in die Hand nehmen müssen und ÖW-Chefin Lisa Weddig hat hoffentlich schon ein paar gute Konzepte in der Tasche, wie sie speziell ihren Landsleuten Urlaub in Österreich wieder schmackhaft machen kann. In diesem Sinne wünscht das gesamte GASTRO-Team allen Lesern ein ebenso besinnliches wie doch möglichst umsatzstarkes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr, das uns hoffentlich endlich wieder zurück zur Normalität bringt – und zwar zur alten, nicht zur neuen.

Ihr Kurt Heinz